Review< Zurück 24.06.2011
Von Teresa Losonc
Ja so waren sie, die guten alten 60er – als Professor X sich noch Charles Xavier nannte, laufen konnte und Haare hatte.
Das Prequel zu den bisher drei X-Men-Filmen zeigt sich im hübschen Kostüm der 60er Jahre und schließt thematisch an wo die ersten beiden Filme unter Brian Singer aufgehört hatten: Matthew Vaughn geht nach dem dritten, eher blassen Actionspektakel wieder dazu über sich um die Charaktere zu kümmern und das gesellschaftspolitische Thema der Ausgrenzung stärker in den Vordergrund treten zu lassen.
Die Riege der Schauspieler lässt auch aufhorchen. Wir hätten hier unter anderem einen bitterbösen Kevin Bacon, der jedem Bond-Bösewicht alle Ehre macht, einen Michael Fassbender, der als eigentlich schlimmer Finger doch einige Pluspunkte sammelt, Jennifer Lawrence (bekannt aus Winter’s Bone), January Jones (aus der Serie Mad Men) und Nicholas Hoult, der uns in About a Boy beeindruckte.
1944, Polen. Erik Lehnsherr wird in einem Konzentrationslager von seinen Eltern getrennt und enthüllt dabei seine magnetischen Kräfte, was den Nazi-Wissenschaftler Klaus Schmidt (Kevin Bacon) auf den Plan ruft, der alles über die Fähigkeiten des Jungen wissen will. Zeitgleich erwischt Charles Xavier eine junge Mutantin, Mystique, die sich in Form seiner Mutter über den Kühlschrank hermacht. Der Junge beweist schon in frühesten Jahren seine soziale Ader und nimmt das Mädchen bei sich auf. Jahre später ist der erwachsene Erik (Michael Fassbender) hinter seinen Peinigern her um Rache zu nehmen, sein oberstes Ziel ist es Klaus Schmidt alias Sebastian Shaw zu finden und zu töten. Da Shaw plant einen Atomkrieg zwischen Amerika und Russland zu entfesseln – Stichwort Kubakrise – wird auch die CIA, unterstützt von Charles Xavier (James McAvoy), auf ihn aufmerksam. Der menschliche Magnet und der mächtige Telepath lernen sich kennen und schätzen und suchen mithilfe einer ersten Cerebro-Version weitere Mutanten um eine Kampftruppe gegen Shaw aufzustellen.
Es ist immer schwer ein Prequel zu drehen, doch Matthew Vaughn (Kick Ass) versteht es, sich stimmig vor den bisherigen Filmen einzureihen und sich auch noch stilistisch überzeugend an den Look & Feel der 60er Jahre anzugleichen. Und neben der Erläuterung der Hintergrundgeschichten von Professor X und Magneto bekommen wir einige kleine Nebenausflüge zu anderen schon bekannten Charakteren spendiert – u.a. taucht Wolverine kurz auf (charmant: "Go fuck yourselves!"), und als Cerebro das erste Mal eingesetzt wird ist für einen Moment die junge Storm zu sehen.
Mutant and proud!
Meine Wertung: |
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